Der Bundesfreiwilligendienst (BFD) beim Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) bietet engagierten Personen jeden Alters die Möglichkeit, sich aktiv im Umwelt- und Naturschutz einzubringen. Der BFD ist ein freiwilliges soziales Engagement, das im Jahr Zweitausendelf als Ersatz für den früheren Zivildienst ins Leben gerufen wurde. Beim NABU umfasst dieses Engagement praktische Naturschutzarbeiten, Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit. Ziel ist es, Umweltbewusstsein zu stärken und gleichzeitig den persönlichen Horizont sowie praktische Fähigkeiten der Teilnehmer zu erweitern.
Ziele und Aufgabenbereiche
Der Bundesfreiwilligendienst beim NABU verfolgt unterschiedliche Ziele:
- Praktische Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen
- Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit
- Förderung des Umweltbewusstseins in der Bevölkerung
- Stärkung von gesellschaftlichem Engagement und Verantwortungsbewusstsein
- Unterstützung bei administrativen Tätigkeiten im Bereich Naturschutz
Typische Aufgabenbereiche umfassen unter anderem:
- Pflege von Schutzgebieten (z. B. Biotop-Pflege, Hecken- und Streuobstwiesenpflege)
- Beobachtung und Dokumentation von Flora und Fauna
- Betreuung von Infoständen und Veranstaltungen
- Unterstützung bei umweltpädagogischen Programmen für Schulen und Kindergärten
- Mitarbeit bei Kampagnen, Aktionen und Öffentlichkeitsarbeit
- Unterstützung administrativer Tätigkeiten in NABU-Geschäftsstellen
Teilnahmevoraussetzungen und Dauer
Am Bundesfreiwilligendienst beim NABU können alle Personen teilnehmen, die ihre Vollzeitschulpflicht erfüllt haben. Es gibt keine Altersgrenze nach oben, wodurch sich sowohl Jugendliche als auch Erwachsene und Senioren engagieren können. Die Dauer des Dienstes liegt in der Regel zwischen sechs und achtzehn Monaten. Viele Teilnehmer entscheiden sich für einen zwölfmonatigen Einsatz, da dies als sinnvoller Zeitraum angesehen wird, um umfassend Einblicke und Erfahrungen zu sammeln.
Einsatzorte und Einsatzstellen
Die Einsatzorte für den Bundesfreiwilligendienst beim NABU verteilen sich über ganz Deutschland. In der Regel erfolgen Einsätze in regionalen oder lokalen NABU-Gruppen, Naturschutzzentren, Umweltbildungszentren sowie größeren NABU-Verbandsstrukturen. Einsatzstellen befinden sich sowohl in städtischen als auch ländlichen Regionen, was vielfältige Tätigkeiten ermöglicht – von praktischer Naturschutzarbeit vor Ort bis hin zu Bürotätigkeiten oder Öffentlichkeitsarbeit in städtischen NABU-Büros.
Ablauf des Bundesfreiwilligendienstes
Der Bundesfreiwilligendienst beim NABU besteht aus praktischer Tätigkeit vor Ort sowie begleitenden Seminaren. Diese Seminare dienen der fachlichen Weiterbildung, dem Austausch unter den Freiwilligen und der Reflexion eigener Erfahrungen. Während eines zwölfmonatigen Dienstes nehmen die Freiwilligen typischerweise an insgesamt fünfundzwanzig Seminartagen teil, die von erfahrenen NABU-Mitarbeitern oder externen Experten geleitet werden.
Der typische Ablauf sieht wie folgt aus:
- Einführungstage mit Informationen zu Einsatzstellen, Zielen und Aufgaben des NABU
- Regelmäßige Teilnahme an Bildungsseminaren (z. B. zu Themen wie Arten- und Biotopschutz, Umweltbildung, Öffentlichkeitsarbeit)
- Praxisphasen vor Ort (Biotop-Pflege, Betreuung von Veranstaltungen, administrative Unterstützung)
- Abschlussseminar zur Reflexion der gesammelten Erfahrungen und zur Planung zukünftiger Engagementmöglichkeiten
Betreuung und Unterstützung der Freiwilligen
Beim NABU legen die Einsatzstellen großen Wert auf eine intensive persönliche Betreuung der Freiwilligen. Jedem Freiwilligen wird eine feste Ansprechperson zur Verfügung gestellt, die sowohl fachliche Unterstützung bietet als auch bei persönlichen Fragen hilft. Daneben bieten die begleitenden Seminare ausreichend Raum, um Erfahrungen auszutauschen und die eigenen Kompetenzen weiterzuentwickeln.
Finanzielles und Leistungen
Teilnehmer am Bundesfreiwilligendienst erhalten beim NABU ein Taschengeld, das je nach Einsatzstelle variieren kann, aber in der Regel zwischen dreihundert und vierhundert Euro monatlich beträgt. Zudem werden Sozialversicherungsbeiträge übernommen. Darüber hinaus besteht häufig die Möglichkeit einer kostenlosen Unterkunft oder der Erstattung von Fahrtkosten. Dies ist allerdings abhängig von der jeweiligen Einsatzstelle und deren finanziellen Möglichkeiten.
Zusammengefasst erhalten die Freiwilligen folgende Leistungen:
- Monatliches Taschengeld
- Übernahme der Sozialversicherungsbeiträge (Kranken-, Renten-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung)
- Eventuell Unterkunft oder Fahrtkostenerstattung
- Pädagogische Begleitung durch Seminare und persönliche Betreuung vor Ort
Vorteile für Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Der Bundesfreiwilligendienst beim NABU bietet Teilnehmerinnen und Teilnehmern vielfältige persönliche Vorteile, darunter:
- Praktische Erfahrungen im Umwelt- und Naturschutz
- Erwerb neuer fachlicher Kenntnisse (z. B. im Arten- und Biotopschutz, Umweltpädagogik oder Öffentlichkeitsarbeit)
- Entwicklung sozialer Kompetenzen und Teamfähigkeit
- Möglichkeit zur Berufsorientierung, besonders für jüngere Teilnehmer
- Steigerung der eigenen Qualifikation und Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt
- Knüpfen von Kontakten und Erweiterung des beruflichen Netzwerks
Bedeutung für den NABU und die Gesellschaft
Für den NABU sind die Freiwilligen unverzichtbar, um flächendeckende und umfangreiche Naturschutzmaßnahmen durchführen zu können. Ohne den Einsatz zahlreicher Freiwilliger wären viele Projekte, besonders im praktischen Naturschutz, kaum realisierbar. Zudem tragen die Freiwilligen maßgeblich dazu bei, die Arbeit des NABU in der Öffentlichkeit bekannt zu machen und weitere Unterstützer zu gewinnen.
Auch für die Gesellschaft hat der Bundesfreiwilligendienst beim NABU eine hohe Bedeutung, da er die Menschen für Umwelt- und Naturschutz sensibilisiert, Engagement fördert und soziale Verantwortung stärkt.